In einer Welt, in der die Finanzmärkte oft Achterbahn fahren und Zinsen mal steigen, mal fallen, suchen viele Anleger nach einem Anker der Stabilität. Der Wunsch nach planbaren Erträgen, die das eigene Vermögen verlässlich mehren, ist verständlich. Doch wie lassen sich heute noch feste Zinsen erzielen, ohne auf die Vorteile von ETFs verzichten zu müssen? Hier kommen Laufzeit-ETFs ins Spiel – eine innovative Brücke zwischen der Sicherheit klassischer Anleihen und der Effizienz moderner Investmentfonds. Sie versprechen eine Perspektive auf kalkulierbare Renditen bis zum Laufzeitende und könnten genau das Richtige sein, um Ihr Portfolio zu stabilisieren und einen klaren Kurs in unsicheren Zeiten zu finden. Bereiten Sie sich darauf vor, eine Anlageform kennenzulernen, die das Beste aus zwei Welten vereint.
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Der Reiz der Planbarkeit:
Warum feste Zinsen heute mehr denn je zählen
Die Angst vor unkontrollierbaren Marktschwankungen nagt an vielen Anlegern. Aktien bieten zwar Chancen, aber auch Risiken, die manch einer in seinem Portfolio reduzieren möchte. Gleichzeitig machen niedrige Zinsen bei klassischen Sparprodukten wie Tages- oder Festgeld den Vermögensaufbau zu einer zähen Angelegenheit. Der Wunsch nach einer verlässlichen Einkommensquelle oder einem planbaren Kapitalzuwachs ist immens. In diesem Dilemma bieten Laufzeit-ETFs eine faszinierende Lösung. Sie sind wie ein Versprechen auf eine kalkulierbare Rendite, das in der heutigen Zeit von unschätzbarem Wert ist. Stell dir vor, du könntest heute investieren und genau wissen, welche Zinsen dich über die nächsten Jahre erwarten, bis dein Kapital am Ende der Laufzeit zurückfließt. Dieses Versprechen macht Laufzeit-ETFs zu einem echten Game-Changer für all jene, die ihr Portfolio stabilisieren und sich vor den Launen des Marktes schützen möchten. Es geht nicht darum, den höchsten Gewinn zu jagen, sondern um die Gewissheit, dass Ihr Geld für Sie arbeitet – mit einem klaren Ziel und einer festen Perspektive.
Laufzeit-ETFs entpackt:
Wie diese Anleihen-Revolution funktioniert
Was genau sind Laufzeit-ETFs und wie unterscheiden sie sich von „normalen“ Anleihen-ETFs? Der Clou liegt, wie der Name schon sagt, in der festgelegten Laufzeit. Während herkömmliche Anleihen-ETFs ständig neue Anleihen kaufen, um fällige Titel zu ersetzen – wodurch die durchschnittliche Restlaufzeit und somit die Zinsanpassung variabel bleibt – verfahren Laufzeit-ETFs anders. Sie sammeln ein Portfolio von Anleihen, die alle um ein ähnliches Enddatum fällig werden. Ein Laufzeit-ETF, der beispielsweise im Jahr 2030 fällig wird, hält Anleihen, die ebenfalls bis etwa 2030 laufen. Der Fondsmanager kauft diese Anleihen initial und hält sie dann in der Regel bis zu ihrer Fälligkeit. Bei Fälligkeit des ETFs wird das gesammelte Kapital aus den getilgten Anleihen an die Anleger ausgeschüttet.
Das bedeutet, wenn Sie einen solchen ETF kaufen und bis zum Ende der Laufzeit halten, erhalten Sie eine vorhersehbare Rendite, die sogenannte Yield-to-Maturity (YTM). Diese Rendite wird bei Kauf des ETFs kommuniziert und berücksichtigt alle zukünftigen Zinszahlungen der Anleihen abzüglich der Kosten des ETFs, sofern die Anleihen nicht ausfallen. Es ist, als würden Sie ein Festgeldkonto mit einem breiten Korb von Anleihen eingehen – nur eben flexibler handelbar an der Börse. Diese Eigenschaft verleiht ihnen eine einzigartige Stabilität und Planbarkeit, die in vielen Portfolios dringend gesucht wird. Ein Renditerechner kann Ihnen helfen, die potenziellen Erträge präzise zu kalkulieren. Um mehr über die generelle Strategie mit ETFs zu erfahren, empfehle ich Ihnen das Buch „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“.
| Merkmal | Anleihen-ETF | Laufzeit-ETF |
|---|---|---|
| Laufzeit | Unbegrenzt, Rollierung der Anleihen | Feste, vorgegebene Endlaufzeit |
| Anleihen-Portfolio | Konstante durchschnittliche Restlaufzeit durch Kauf/Verkauf | Anleihen mit Fälligkeit um die des ETFs; werden bis Ende gehalten |
| Rendite bei Haltedauer | Kurs- und Zinsänderungsrisiko beeinflussen die Rendite ständig | Yield-to-Maturity (YTM) bei Kaufzeitpunkt ist ein guter Indikator für die Rendite, wenn bis zum Ende gehalten |
| Kapitalrückzahlung | Keine automatische Rückzahlung des Anlagekapitals (muss verkauft werden) | Kapital wird am Ende der Laufzeit ausgeschüttet |
| Zinsänderungsrisiko | Hohes Zinsänderungsrisiko (Kursänderungen bei Zinsanstieg) | Zinsänderungsrisiko nimmt zum Laufzeitende ab (ähnlich einer Einzelanleihe) |
Chancen und Tücken:
Was Anleger bei Laufzeit-ETFs beachten müssen
Die Vorstellung von festen Zinsen und planbaren Erträgen klingt verlockend, aber wie bei jeder Anlage gibt es auch bei Laufzeit-ETFs wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Einer der größten Vorteile ist die Diversifikation. Anstatt einzelne Unternehmens- oder Staatsanleihen zu kaufen und damit ein hohes Klumpenrisiko einzugehen, investieren Sie mit einem Laufzeit-ETF in ein breites Portfolio von Anleihen. Das reduziert das Ausfallrisiko erheblich. Sie profitieren von der Einfachheit eines ETFs und gleichzeitig von der Zielgerichtetheit einer Einzelanleihe.
Doch Vorsicht ist geboten, wenn Sie vorhaben, den ETF vor dem Ende seiner Laufzeit zu verkaufen. Denn auch Laufzeit-ETFs unterliegen Kursschwankungen – insbesondere durch Zinsänderungen. Steigen die Marktzinsen nach Ihrem Kauf, sinkt der Kurs Ihres ETFs, wenn Sie ihn vorzeitig veräußern möchten. Halten Sie ihn jedoch bis zum Ende, wird der Zinsrisikofaktor mit der Zeit kleiner und der Kurs nähert sich dem Nominalwert, sodass Sie die anfängliche Yield-to-Maturity (abzüglich Kosten und Bonitätsausfälle) erhalten.
Weitere Aspekte, die Sie bedenken sollten:
- Kreditrisiko:
Auch wenn Laufzeit-ETFs diversifiziert sind, hängt ihre Performance von der Bonität der zugrundeliegenden Schuldner ab. Fallen Anleihen aus, mindert dies die Rendite. Achten Sie auf ETFs, die in Anleihen mit hoher Bonität (Investment Grade) investieren, um dieses Risiko zu minimieren. - Inflationsrisiko:
Die „festen Zinsen“ sind nominal fest. Wenn die Inflation die Zinsen übersteigt, verliert Ihr Kapital real an Kaufkraft. Dies ist ein Risiko, das alle festverzinslichen Anlagen betrifft. Eine breitere Diversifikation in Ihrem Gesamtportfolio, beispielsweise durch einen geringen Aktienanteil, kann hier Abhilfe schaffen. - Liquidität:
Obwohl ETFs an der Börse gehandelt werden, kann die Liquidität bei sehr spezifischen Laufzeit-ETFs geringer sein als bei breit aufgestellten Standard-ETFs. Dies kann zu größeren Geld-Brief-Spannen führen, falls Sie den ETF vorzeitig verkaufen müssen. Prüfen Sie das Handelsvolumen bei Ihrem Broker, sei es Smartbroker, Trade Republic oder einem anderen Anbieter wie DKB Broker.
Für die genaue Portfolioanalyse und Risikobewertung kann eine Finanzmanagement-Software wie WISO Mein Geld Professional hilfreich sein, um den Überblick zu behalten.
Ihre Strategie für garantierte(re) Erträge:
Laufzeit-ETFs intelligent einsetzen
Laufzeit-ETFs sind ein mächtiges Werkzeug, wenn sie strategisch eingesetzt werden. Sie eignen sich besonders gut für Anleger, die ein klares finanzielles Ziel vor Augen haben und eine bestimmte Summe zu einem definierten Zeitpunkt benötigen, beispielsweise für eine Anzahlung, eine größere Investition oder als Brücke in den Ruhestand. Ihre Fähigkeit, feste Zinsen über eine bestimmte Periode zu liefern, macht sie zur idealen Komponente für eine sogenannte „Anleihen-Leiter“ (Bond Ladder).
Eine Anleihen-Leiter funktioniert so: Sie investieren in mehrere Laufzeit-ETFs mit unterschiedlichen Fälligkeitsterminen (z.B. ein ETF fällig 2026, einer 2028, einer 2030). Wenn der erste ETF fällig wird und das Kapital ausgeschüttet wird, können Sie dieses Geld nutzen oder es in einen neuen Laufzeit-ETF am oberen Ende Ihrer Leiter (z.B. einen ETF fällig 2032) reinvestieren. Dies bietet Ihnen regelmäßige Liquidität und die Möglichkeit, in ein geändertes Zinsumfeld zu reinvestieren, ohne Ihr gesamtes Portfolio auf einmal anpassen zu müssen. Es ist eine elegante Methode, um Zinsänderungsrisiken zu glätten und gleichzeitig planbare Cashflows zu generieren.
Für wen sind Laufzeit-ETFs also besonders geeignet?
- Risikobewusste Anleger:
Wer Stabilität und Planbarkeit gegenüber maximalem Wachstum priorisiert. - Anleger mit Zeithorizont:
Wenn Sie wissen, wann Sie Ihr Kapital benötigen (z.B. in 5, 7 oder 10 Jahren). - Altersvorsorge:
Als Baustein für den Kapitalerhalt und planbare Einkünfte im Ruhestand. - Portfolio-Diversifikation:
Um das Aktienrisiko zu senken und eine stabile Komponente hinzuzufügen.
Bevor Sie investieren, nutzen Sie unseren Leitfaden zur ETF-Auswahl, um sicherzustellen, dass Sie die besten Produkte für Ihre Bedürfnisse finden. Und denken Sie daran, sich umfassend zu informieren – Bücher wie „Souverän investieren für Einsteiger“ bieten eine solide Grundlage. Bei der Wahl des richtigen Depots kann auch ein Vergleich der Konditionen verschiedener Broker, wie z.B. CapTrader, hilfreich sein.
Laufzeit-ETFs sind eine faszinierende Innovation in der Welt der Anleihen-Investments und bieten eine dringend benötigte Brücke zwischen den scheinbaren Gegensätzen von Planbarkeit und Flexibilität. Sie ermöglichen es Anlegern, von festen Zinsen über einen definierten Zeitraum zu profitieren, ähnlich wie bei einer Einzelanleihe, aber mit den unbestreitbaren Vorteilen der Diversifikation und Liquidität eines ETFs. Während die potenzielle Rendite bis zum Laufzeitende planbarer ist als bei traditionellen Anleihen-ETFs, ist es entscheidend, die Risiken – insbesondere das Kursrisiko bei vorzeitigem Verkauf und das Kreditrisiko der Emittenten – genau zu verstehen.
Für Anleger, die einen klaren Zeithorizont haben und Wert auf stabilere Erträge legen, können Laufzeit-ETFs eine exzellente Ergänzung des Portfolios sein. Sie eignen sich hervorragend für den Aufbau von Anleihen-Leitern und zur gezielten Erreichung finanzieller Ziele. Mit der richtigen Strategie und einer sorgfältigen Auswahl können diese spezialisierten ETFs eine wertvolle Rolle dabei spielen, finanzielle Sicherheit und Kontrolle in Ihre Anlagestrategie zu bringen. Es ist Zeit, die Stabilität zu umarmen, die Laufzeit-ETFs bieten können.




